Tagtäglich. Das Puchheimer Tagebuch

Das Musikfest am 22. Juli 2006 - Rückblick und Dank

Nun ist „Puchheim lebt!“ schon ein gutes dreiviertel Jahr vorbei und in zwei Monaten geht die Aktion unter dem Motto „Puchheim lebt und tanzt!“ - konzentriert auf ein Festival am 14 Juli - in die zweite Runde. Dennoch möchte ich es nicht versäumen, endlich noch einmal umfassend zurückzublicken und dabei meinen Dank auszusprechen. Die viele Energie, die Konzeption und Organisation der Premiere bei mir und anderen gebunden hatten, musste erst wieder auf andere vordringlichere Aufgaben verwendet werden. Der Publikumszuspruch und die begeisterten Reaktionen aber haben gezeigt: die mühevolle und stressige Arbeit hat sich gelohnt. Mit dem „Musikfest“ bekam „Puchheim lebt!“ am Samstag, den 22. Juli 2006 einen krönenden Abschluss und Puchheim ein Event, das es hier in einer vergleichbaren Form wahrscheinlich noch nie gegeben hat. Das Ziel, mit einem bürgerschaftlichen Open-Air im Herzen des Ortes einen Beitrag zur kulturellen Identitätsbildung der Ballungsraumgemeinde zu leisten, ist meiner Meinung nach gelungen.
Vierzehn Musikgruppen, in denen mindestens ein Puchheimer musiziert - vom Streichorchester bis zur Rockband - sorgten auf der Wiese zwischen dem PUC und dem Gut Harbeck für gute Stimmung. Danke an alle Mitwirkenden, insgesamt rund 230 Musiker. Alle sind ohne Gage, lediglich für eine Brotzeit aufgetreten: das Puchheimer Jugendkammerorchester, Kleyne Kapelye, das Strak-Orchester, das Puchheimer Blasorchester, die Bigband des Gymnasiums Puchheim, die Puchheim-Ortler Dorfmusik, Weiberlight, der Posaunenchor der Auferstehungskirche mit Freunden aus Thale im Harz und Seiffen im Erzgebirge sowie Fürstenfeldbruck, die Bigband Marks Fluhr, Größnwahn, B.A. Child, Brainborn, The Splendid und Neuland.
Große Überraschung für alle Beteiligten: das fantastische Flair auf der Harbeckwiese. Die Disziplin, mit der sich die Gruppen an den vorgegebenen Zeitplan gehalten haben. Und natürlich: die tollen musikalischen Darbietungen. Die hervorragende Eignung des Hügels als Zuschauertribüne. Der tolle Sound bei nicht zu hoher Lautstärke. Das bis zum Schluss bunt gemischte, gut gelaunte Publikum. Und, und, und. Wo aufhören?
Vielleicht eher von vorne anfangen. Dass das alles so funktioniert hat, ist nicht selbstverständlich. Eine Menge Leute haben dazu beigetragen, dass das Musikfest so erfolgreich ablaufen konnte. Die Musikgruppen also, weil sie sich an den Zeitplan gehalten haben. Denn der war wirklich eng: 10 Minuten Umbau, 30 Minuten Showtime. Dass abends bei bester Stimmung, gutem Wetter und dem liberal gesinnten Bürgermeister Dr. Herbert Kränzlein der Plan nicht mehr das Maß aller Dinge sein musste, entspannte die Lage, machte ihn aber nicht überflüssig.
Dem Entgegenkommen der Firma Magic Event- und Medientechnik aus Olching verdanken wir das grandiose Bühnendach inklusive des Bühnenlichts. Für Markus Keichel, einen Puchheimer Mitarbeiter des Technikverleihs, war klar: „Puchheim lebt!“ braucht eine ordentliche Bühne. Als das in der Planungsphase zu scheitern schien, entschied er „unbürokratisch und schnell“. Freilich, wir mussten im Gegenzug auch Opfer bringen: In kurzer Zeit waren ein geländegängiger Gabelstapler, ein leistungsstarker Wasseranschluss für die Befüllung der Belastungstanks mit 10.000 Litern, tatkräftige Aufbauhelfer und ein Starkstromanschluss zu organisieren. Dank geht diesbezüglich an den Bauhofleiter Werner Frischmann, an Martin Mitterhofer (Bauhof/Feuerwehr P.-Bhf.), den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr P.-Bhf. Thomas Rieck sowie Kurt Wieser von der Gemeinde. Gemeinsam mit mir machten bei sengender Hitze einen vierzehnstündigen Schnellkurs im Aufbau eines Bühnendachs (learning by doing): Michi Gampfer und seine drei Mitabiturienten Thomas Frey, Ulrich Santner und Andreas Pirling, außerdem Stefan Weinberger (Größnwahn), Rudi Ehrenberger (Puchheimer Blasorchester), Otto Bayr (Aktive-Senioren-Runde) und Patrick Lindenmüller (FC Puchheim, Pfadfinder St. Georg). Manu, Bühnenmeister von Magic, war abends nach vollbrachter Arbeit zufrieden mit uns: „Ned schlecht - dafür, dass z’es noch nie gmacht habts“. Immerhin hatte in einem Moment allgemeiner Erschöpfung auch noch Fabian Mayr von Magic dabei geholfen, die sieben Meter hohen Tower aufzustellen.
Den Bühnenboden verdankten wir der Puchheimer Firma Brunner & Eisenreich und insbesondere ihrem Mitarbeiter Franz Baier, der am Freitagnachmittag nach Feierabend einige Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr P.-Bhf. zusammengetrommelt hat und mit ihnen in etwa drei Stunden die Elemente zu einer 60 qm großen Fläche zusammengezimmert hat. Am gleichen Abend schraubte Norbert Lemke (Lemke Medical TV GmbH) die Großleinwand zusammen und stellte sie mit Helfern auf - um sie wenig später notgezwungen wegen einem heftigen Sturm wieder umlegen zu müssen. Die Montage der Scheinwerfer auf der Hebebühne (zur Verfügung gestellt vom Puchheimer Hebebühnenverleih) - von wo aus in der Nacht das Publikum stimmungsvoll beleuchtet wurde - musste er aus dem gleichen Grund auf den Samstag vertagen, ebenso die Positionierung von Projektor und Kamera.
Am Samstag ab 8 Uhr dann Großkampftag. Tontechnik und PA aufbauen, Biertische aufstellen, Soundchecks. Zeit zum Durchatmen bleibt vorerst nicht. Kurz nach 14 Uhr: Es geht los. Mit ein paar Minuten Verspätung zwar, aber irgendwie spürt man sofort: Es läuft. Ein Stein fällt vom Herzen. Doch die Organisationsarbeit geht unvermindert weiter. Im Grunde solange, bis am Sonntag in der Früh um drei Uhr feststeht: Fest gelungen, Wiese für’s erste (bis auf Bühne und Dach) wieder einigermaßen in den Urzustand gebracht.
Freilich, zwischendurch gibt’s endlich mal ruhige Minuten, in denen man sich hinsetzen und über die abwechlsungsreiche und immer mitreißende Puchheimer Musik staunen kann. Dass wir einen derart genialen Sound hatten und dass die kurzen Umbaupausen eingehalten werden konnten, verdanken wir dem Tontechniker Stefan Briegel und seinem Kollegen Roland Böhm - beide Puchheimer, beide beim BR beschäftigt, einfach Vollprofis. Stefan Briegel saß nicht nur am Hauptmischpult, sondern stellte auch die komplette Mikrofonierung und Verkabelung zur Verfügung - verbunden mit Planungsaufwand in der Vorbereitungsphase. Für die beiden dürfte es ein ungewöhnlich stressiger Einsatz gewesen sein, aber sie haben ihre Aufgabe hervorragend gemeistert. Abends löste Willem Bergholz Hr. Böhm ab. Die PA (Verstärker und Boxen) stellte die Firma Burgstaller Veranstaltungsservice aus Germering zur Verfügung. Das Pavillonzelt, unter dem Mischpult und Tontechniker zwar vor etwaigem Regen (aber leider nicht vor Hitzestau) geschützt waren, lieh uns die katholische Pfarrei St. Josef, vermittelt durch Edgar Fahmüller. Thomas Mittermeier (FC Puchheim) baute für den Backstagebereich sein großes Partyzelt auf.
Mitglieder des Puchheimer Blasorchesters (Mario Luzius, Hans Lankes und Andreas Haslauer) und des Strak-Orchesters (Johannes Overbeck, Heidemarie Lindhuber, Rosemarie mit Edgar Fahmüller) stemmten den Aufbau der Biertische. Manfred Bogner von der Band Brainborn packte ebenfalls tatkräftig an. Die Musiker von Neuland stellten die Geräte für die gemeinsame Backline auf der Bühne, wozu auch Größnwahn einen Amp beisteuerte. Simon Fürstberger (Bigband des Gymnasiums Puchheim) lieh uns Becken und Snare als Standardausstattung für das Schlagzeug. Daniel Menzel, organisiert als tontechnischer Helfer, half schließlich aus, wo es brannte. Die Jungs von MJ Records aus Gröbenzell hielten während dem Fest den Monitor-Mix unter Kontrolle und halfen bei den Umbauten auf der Bühne.
Der Abbau des Bühnendachs in der Woche darauf bestätigte dann eine alte Regel: Runter geht’s halb so schnell. Sieben satt vierzehn Stunden Arbeit. Dank an die Helfer Alois Mahl, Fritz Mixl, Helmut Müller, Bernhard Zajonz, Michi Gampfer, Thomas Frey und Ulrich Santner sowie vom Puchheimer Blasorchester Rudi Ehrenberger und Andreas Haslauer. Peter Sedelmayr vom Bauhof hievte mit dem Radlader die fein säuberlich gestapelten Teile zurück in die LKWs.
Eine tolle Gemeinschaftsleistung! Auch wenn es jetzt schon so lange her ist, möchte ich als Organisator nochmals allen auf diesem Weg herzlich danken, die mitgeholfen haben und sich für das Gelingen des Fests engagiert haben. Basis für diesen Erfolg war das Vertrauen, das das Puchheimer Netzwerk Kultur in das Projekt gesetzt hat. Besonders hervorzuheben ist Kulturreferentin und „Puchheim-lebt!“-Initiatorin Heidi Mixl, die unermüdlich und unverzagt der Idee auch in schwierigen Situationen den Rücken stärkte. Schließlich ist auch dem Leiter des Kulturamts, Michael Kaller, dafür zu danken, dass er uns mit der Infrastruktur des PUCs unter die Arme griff, wo es nötig war. Seine Mitarbeiter Claas Hoffmann und Jens Weingärtner standen uns mit ihren Erfahrungen im Veranstaltungsmanagement unterstützend zur Seite und lösten Probleme vor Ort schnell und auch zu später Stunde mit immer gleicher Hilfsbereitschaft.
Resümee: nur positive Resonanz - begeisterte Besucher, die sich eine Wiederholung wünschen. Es wird sie am 14. Juli 2007 trotz aller erneuten Schwierigkeiten geben. Noch ist es eine Vision, dass man künftig die organisatorische Last auf so viele Schultern verteilen kann, dass es ohne Muskelkater abgeht. Aber vielleicht wird sie noch Wirklichkeit. Der Anfang ist bereits gemacht „Puchheim lebt und tanzt!“.
Eine Bildergalerie ist nun online auf www.johannes-haslauer.de/puchheimlebt2006/index.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

„Puchheim lebt“ – ein...
..... oder wie ich das erste Mal, zum Lesen, nach...
ghic - 22. Jul, 03:27
Gratulation zur OpenAir,...
Liebe Puchheimerinnen, liebe Puchheimer, Gratulation.. .
Pendula - 3. Jul, 15:45
Elemente - 13. Ausstellung...
Liebe Ortler und Nachbarn, am 19. April 2008...
thpuc - 26. Jan, 20:56
Jetzt abstimmen!
Wie fandest Du "Puchheim lebt und tanzt 2007"? Hier...
Johannes Haslauer - 18. Jul, 22:29
Das Musikfest am 22....
Nun ist „Puchheim lebt!“ schon ein gutes dreiviertel...
Johannes Haslauer - 17. Mai, 17:16

Links

Suche

 

Status

Online seit 6577 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 22. Jul, 03:27

Credits


Allgemeine gedanken
Die Bildersuche
Die Grenzerfahrung
Hommage an Puchheim-Ort
Kreative Ortler
Labyrinth
MOBILFUNK
Von München nach Puchheim
Vorfeiern auf freiem Feld
Wilkommen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren